In der Welt des frühen Hollywood-Kinos, wo Schatten und Licht im ständigen Tanz lagen, entfachte “The Murder Man” (1935) einen Sturm der Emotionen. Dieser Film noir, ein Vorläufer des Genres, das in den späten 1940er Jahren seinen Höhepunkt erreichte, bietet eine düstere und unvergessliche Geschichte von Gier, Verrat und dem Kampf ums Überleben in der Unterwelt.
“The Murder Man” erzählt die Geschichte von Johnny “Red” Morgan, einem verzweifelten Gangsterboss, der durch den Mord an einem ehrgeizigen Staatsanwalt, der ihn zur Rechenschaft ziehen wollte, in eine Spirale des Verderbens gerät. James Cagney, bekannt für seine explosive Darstellung energiegeladener Charaktere, verkörpert Johnny “Red” Morgan mit einer bravourösen Mischung aus Charme und Brutalität. Seine Mimik, die mühelose Kombination aus Verzweiflung und roher Gewalt, fesselt den Zuschauer von Anfang an.
Das Drehbuch von Bertram Millhauser, basierend auf der Geschichte von Oliver Hazzard, baut die Spannung kontinuierlich auf, indem es Einblicke in Morgans verzerrte Moral und seine unnachgiebige Gier nach Macht gibt.
Der Film eröffnet mit einer packenden Szene: Johnny “Red” Morgan sitzt in einem düsteren Speakeasy, während er mit seinen Komplizen über einen bevorstehenden Raub handelt. Die Kamera schwebt langsam um ihn herum, ein Symbol für Morgans rastlose Energie und seine wachsende Verzweiflung.
Der Film hält sich nicht mit sentimentalen Momenten auf: In “The Murder Man” ist jeder Charakter in einem Kampf ums Überleben gefangen.
Cagneys Johnny “Red” Morgan ist kein klassischer Heldencharakter. Er ist ein Mann, der durch seine eigenen Entscheidungen an den Rand gedrängt wird und sich immer tiefer in die Schattenwelt des Verbrechens verliert. Doch trotz seiner brutalen Taten ist es unmöglich, ihm nicht mit einer gewissen Sympathie zu begegnen.
Neben Cagney glänzt auch die restliche Besetzung: Glenda Farrell als “Red"s treue Geliebte und Mary Astor als eine Femme fatale, die ihren eigenen Plan verfolgt. Die Chemie zwischen den Schauspielern ist spürbar, und sie tragen maßgeblich dazu bei, die düstere Atmosphäre des Films zu schaffen.
Der Einfluss von “The Murder Man” auf das spätere Filmgenre:
“The Murder Man” gilt als einer der Vorläufer des Noir-Genres, eine Bewegung im Film, die in den 1940er Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Der Film verwendet typische Noir-Elemente: düstere Beleuchtung, expressionistische Kameraführung und eine Geschichte voller Moralzweifel, Verrat und Verzweiflung.
“The Murder Man” beeinflusste viele spätere Filmemacher wie Alfred Hitchcock (“Psycho”, “Rear Window”) und Orson Welles (“Touch of Evil”), die die düsteren und moralisch ambivalenten Charaktere des Noir-Genres perfektionierten.
Weitere Punkte zum Film:
- Regisseur: William Keighley
- Drehbuch: Bertram Millhauser, basierend auf der Geschichte von Oliver Hazzard
- Musik: Adolph Deutsch
- Besetzung: James Cagney (Johnny “Red” Morgan), Glenda Farrell (“Baby Face” Moran), Mary Astor (Helen Grayle)
Fazit:
“The Murder Man” ist ein fesselnder Kriminalfilm, der die Zuschauer in eine düstere Welt voller Gewalt und Intrigen entführt. Die energiegeladene Darstellung von James Cagney als Johnny “Red” Morgan, gepaart mit einer spannenden Geschichte und einer atmosphärischen Bildsprache, machen diesen Film zu einem Muss für alle Fans des klassischen Hollywood-Kinos.